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Arne Voigtmann

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Der Sohn der Sonne
The Son of the Sun
Don Rosa
Don Rosa
Jano Rohleder
26
US 219 (Juli 1987)
MM 21-22/95, OD 9, TGDD 190, HOF 1, DRC 1
AR 102
keine
Befand sich ursprünglich im letzten Panel, wurde aber entfernt.
keine

Inhalt

Mac Moneysac und Dagobert Duck samt Anhang machen sich in den Anden auf der Suche nach dem sagenumwobenen Tempel des Inka-Gottes Manco Cápac.

Dabei hat alles eigentlich ganz harmlos angefangen. Dagobert Duck hat seine Trophäensammlung dem Entenhausener Völkerkundemuseum geliehen und Donald wird bei einem Streit Dagoberts mit Mac Moneysac, der zufällig auch gerade im Museum ist, gegen einen Tontopf gestoßen, der ihm auf den Kopf fällt und zerbricht. Dabei kommt eine merkwürdige Goldscheibe zum Vorschein, die natürlich genauer untersucht werden muss.

Die Drillinge finden mithilfe des Schlauen Buchs schnell heraus, dass auf der Goldscheibe der Weg zum Tempel des Inka-Gottes Manco Cápac, in den sich die letzten Inka nach der Eroberung durch die Spanier geflüchtet haben, beschrieben wird. Die Ducks machen sich also auf den Weg, nicht ahnend, dass Mac Moneysac sie belauscht hat.

Auf verschlungenen Pfaden erreichen die fünf Ducks den Titicacasee, wo sie ein Flugzeug chartern. Leider stellt sich der Pilot als Mac Moneysac heraus, der im Hochgebirge mit der geraubten Goldscheibe und dem einzigen Fallschirm an Bord rechtzeitig abspringt und die Ducks, von denen keiner einen Pilotenschein hat, ihrem Schicksal überlässt...

(Arne Voigtmann)

Kommentar

Don Rosas Erstlingswerk zeichnerisch den neueren Geschichten gegenüberstellen zu wollen, wäre wie Äpfel mit Birnen (oder gar Bohnen) zu vergleichen, denn dazwischen liegen einige Jahre aktiver Tätigkeit, während Don vor dieser Geschichte nach eigener Aussage fünf Jahre lang keinen Zeichenstift in die Hand genommen hat. Um wieder in die Zeichenarbeit hereinzukommen, hat er in dieser Geschichte (und auch in den folgenden) nahezu jede Pose der Figuren direkt von Barks kopiert. Dadurch wirken einige Bilder recht collagenartig, weil die Figuren sich nicht immer direkt anschauen und teilweise etwas ins Bild geklebt aussehen, was aber den Lesefluss nicht allzu stört.

Was die Zeichnungen nicht leisten, gleicht der Inhalt problemlos wieder aus. Es handelt sich um eine typische Abenteuergeschichte mit einem Wettkampf Moneysac gegen Duck, wie man sie von Barks und eben auch Don Rosa kennt. Und der typische historisch korrekte Kern ist auch in dieser Geschichte bereits vorhanden, ohne belehrend zu wirken oder sich in den Vordergrund zu drängen. Er dient einfach als Aufhänger der Geschichte, um zu erklären, warum und wo der Inka-Tempel sich befindet.

Auch der typische rosasche Humor und die Charakterisierung der Charaktere ist hier bereits zu finden: Tick, Trick und Track sind die strebsamen Fieselschweiflinge, Mac Moneysac der fiese Schurke, Dagobert der geizige Neffenschinder und Donald der arme Pechvogel, der ständig eins auf die Mütze kriegt.

Der bereits ziemlich detaillierte Don-Rosa-Stil gleicht die hier noch ziemlich steifen Zeichnungen mit überdrehten Actionszenen aus. Da rasen Flugzeuge über Berggipfel oder verlieren ihr Hinterteil, Berge fliegen in die Luft, Tempel landen im Titicacasee und Hängebrücken stürzen ein.

Alles in allem ein unterhaltsames, historisch korrektes und witziges aber zeichnerisch noch recht unausgereiftes Erstlingswerk.

Bis auf den noch recht unsicheren Zeichenstil rundum gelungen: 2

(Arne Voigtmann)

Auftauchende Charaktere:

Erwähnte Charaktere:

Hintergrundinfos


Allgemeines

In den Siebzigern hatte Don Rosa diese Geschichte für die Pertwillaby Papers gezeichnet. Für die Umwandlung in einen Disney-Comic war einiges an Arbeit notwendig.

Gladstone-Co-Chefredakteur Geoffrey Blum berichtet: Mac Moneysac stellte sich als gänzlich anderer Gegenspieler dar als Professor Smyte (Pertwillabys Erzfeind) und die Ducks verfolgten andere Ziele als Pertwillaby und seine Freundin Feather. Auch das Ende wurde geändert: In der Originalversion fliehen die Charaktere auf einen benachbarten Berg, um die Explosion von Manco Cápacs Tempel aus der Ferne zu beobachten. Tempel und Schatz werden in den Orbit geschleudert, lediglich das Sonnenrad fällt zur Erde zurück, ist aber im Dschungel verschollen.

Ursprünglicher deutscher Titel: Das Gold der Inkas (Übersetzer: Peter Daibenzeiher)

Mehr über die Inka (nicht Inkas, wie oft fälschlicherweise gesagt wird), findet man im Schlauen Buch.

Dons Kommentare

Don Rosa sagte 1987 in U$ 219, er schreibe nur zu seiner eigenen Unterhaltung und halte nichts vom Analysieren der Geschichten. Manche Künstler sprechen darüber, wie sie die Seiten komponiert haben, wie sie die Wirkung von Licht und Schatten ausbalanciert haben. Ich könnte niemals ein derartiges Interview geben. Wenn ich mich an den Zeichentisch setze, möchte ich nur eine Geschichte erzählen, die Leute zum Lachen bringen - und gleichzeitig in Spannung versetzen.

Aus der Hall of Fame 1: Ich rief den Redakteur [von Gladstone] an und erzählte ihm, dass ich wie geschaffen dafür sei, einen Onkel-Dagobert-Comic zu schreiben und zu zeichnen, und dass das mein unumstößliches Schicksal sei. [...] Der Redakteur kannte mich durch meine Arbeiten für verschiedene Fanzines und sagte: Dann leg mal los! So einfach ging das. Am einen Tag entschließt man sich, nie wieder zu zeichnen, und am anderen tag steckt man plötzlich mitten in der Arbeit an einer langen Onkel-Dagobert-Abenteuergeschichte. Kein jahrelanges Studium, Unterricht oder Üben, kein jahrelanges Hinarbeiten auf ein lang ersehntes Ziel, mit Einsenden von Arbeitsproben und Hocharbeiten auf der Karriereleiter. Ich war auf einen Schlag in etwas verwickelt, was für mich im Comicbereich das höchste aller Ziele war: Ein Onkel-Dagobert-Abenteuer!

Barks-Bezüge (und andere)

Fast alle Ducks und die übrigen Pro- und Antagonisten sind direkt aus diversen Barks-Geschichten abgezeichnet.

Video-Rezension

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Letzte Änderung am 17.07.2013