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Arne Voigtmann

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Die glorreichen sieben (minus vier) Caballeros
The Magnificient Seven (Minus Four) Caballeros
Don Rosa
Don Rosa
Peter Daibenzeiher
32
DD 3–5/2005 (DK) (Januar 2005)
MM 6–8/2005, OD 32, HOF 20
D 2004-032
Zwei Zusatzseiten mit Rückblicken für die dreiteilige Version
Im ersten Bild auf der Bankhausplakette
finden sich auf Seite 12, rechts im Bild 6; auf Seite 16 links unten im Bild 3 und auf Seite 24 rechts im 9. Bild

Inhalt

Donald ist, nachdem mal wieder fast alle Verwandten auf ihm rumgetrampelt haben, zur Bestürzung von Tick, Trick und Track nicht einmal mehr zu einem Lächeln fähig. Deswegen lassen die drei Donald im Auftrag des Fähnlein Fieselschweif nach Rio de Janeiro reisen, wo er ein Päckchen Ehrenmedallien abliefern soll. Auf dem Gipfel des Zuckerhuts trifft er auf seine alten Freunde Panchito Pistoles und José Carioca, die, wie sich herausstellt, die Neffen ebenfalls dort hinbeordert haben, um Donald dabei zu helfen, sein Lächeln wiederzufinden.

Die drei Caballeros reisen folglich auf dem Luftweg ins Mato Grosso, um ihr Glück als Diamantensucher zu versuchen. Mit vom Piloten beschafften Reittieren geht die Reise los, auf der sie Bekanntschaft mit der vielfältigen brasilianischen Flora und Fauna machen. Schließlich stoßen sie auf einen kleinen Indiostamm; dessen dekadenter Häuptling, Tier- und Menschenhändler der er ist, Donald am liebsten gleich da behalten will. Doch die Caballeros schaffen es, die Indios zu überwältigen und Donald und die Tiere zu befreien.

Sie flüchten sich in die Roncador-Berge und erfahren dank des Schlauen-Buch-Auszuges, den das Fähnlein Donald mitgegeben hat, dass dort irgendwo die an Diamanten reichen Minen der Furcht bei einer verborgenen Kristallstadt zu finden sein sollen, nach denen auch der Indiohäuptling schon seit Jahren sucht. Die Drei entdecken dann auch prompt die erwähnten juwelenen Tore jenseits des Sumpfes und gelangen mittels eines Floßes in die Stadt. Doch werden sie die Minen der Furcht finden und sich gegen die sie verfolgenden Indios behaupten können? Wird Donald sein Lächeln zurück erlangen? …

(Max Baumgart)

Kommentar

Hier haben wir es mal wieder mit einer typischen Abenteuergeschichte zu tun, bei der es nur so von Anspielungen und historischen Fakten wimmelt, die aber auch eine komische beziehungsweise fantastische Seite bietet und der es nichtdestoweniger nicht an einem ernsten Hintergrund mangelt.

So viele Verweise auf andere Abenteuergeschichten in einer selbigen von Don Rosa gab es wohl bisher noch nicht. Sie wirken aber nicht aufgesetzt und liefern einem zudem noch die Gelegenheit, nostalgisch in den Erinnerungen an all die schönen Barks-Abenteurgeschichten zu schwelgen und sich vor Augen zu halten, wie weit die Ducks schon auf dem Erdball herumgekommen sind.

Daneben hat die Geschichte selbstverständlich einen historischen Hintergrund, denn die Expedition der Portugiesen und das Dokument 512 gab es wirklich, ebenso wie natürlich den britischen Archäologen Percy Fawcett. Die Schatzsuche beginnt aber erst in der zweiten Hälfte der Geschichte so richtig, da sie auch gar nicht Hauptthema der Geschichte ist.

Der Fokus liegt vielmehr auf Donalds Verhältnis zu seinen Verwandten und Freunden und wie er mit seinem Pechvogeldasein umgeht. Anfangs sieht man den resignierten und fast schon gebrochenen Donald, der es hinnimmt, dass er von Onkel Dagobert, Gustav und Daisy als Fußabtreter benutzt wird; im Laufe der Geschichte gewinnt er dank seiner Freunde immer mehr seinen Kampfeswillen, sein Selbstvertrauen und seine Selbstachtung zurück.

Getrübt wird diese »Charakterstudie« aber durch die vielen Gageinlagen insbesondere im Mittelteil, bei denen Donald so einiges einstecken muss und seine Mitcaballeros im Irrglauben, er habe alles im Griff, tatenlos daneben stehen, aber andererseits zeigen sie wiederum auch, das Donald sich nicht mehr so schnell unterkriegen lässt und lockern das Geschehen, wie die vielen anderen witzigen Dinge in der Geschichte, auf.

Die ist durchaus abwechslungsreich und spannend geraten, wird jemanden, der sich eine gute und actionreiche klassische Abenteuergeschichte erhofft hat, aber nicht zufrieden stellen, da der Schatzsuchepart hier einfach nicht so sehr im Vordergrund steht und deshalb auch, im Vergleich zu Das Geheimnis der verschollenen Mine etwa, etwas mager wirkt.

Die Zeichnungen sind wie gewohnt wieder rosaesk-detailreich – bis auf die ersten drei Seiten, die in Entenhausen spielen, aber vielleicht will Rosa damit ja herausstellen, wie eintönig das Leben dort für Donald ist. Zwar hat Don auch schon mal mehr Hintergrundgags gezeichnet, aber ihre Anzahl ist wenigstens nicht mehr ganz so niedrig wie in den letzten Jahren.

Abenteuervernarrte werden eher enttäuscht sein, aber wer die Rührseligkeit in Ein Brief von Daheim mochte, den wird vielleicht auch diese Geschichte erfreuen.

Für eine Abenteurgeschichte zu lahm, für eine (nicht immer ernste) Charakterstudie nicht: 2−

(Max Baumgart)

Auftauchende Charaktere:

Erwähnte Charaktere:

Hintergrundinfos


Allgemeines

Ende Juli 2004 hat Don die Geschichte nach fast sechsmonatiger Arbeitszeit fertiggestellt.

Ausschnittsweise Informationen aus dem Buch Lost Cities & Ancient Mysteries of South America zum Dokument 512 gibt’s auf einer Webseite. Sie entsprechen weitgehend dem, was man in der Geschichte erfährt, es gibt aber auch Unterschiede, so zum Beispiel zum Inhalt der Mine und dem Jahr der Entdeckung der Stadt durch die Expedition.

Anakondas werden normalerweise nicht länger als 9 Meter und es gibt keine wirklich belegten Berichte zu Riesenankondas. Ausgerechnet Percy Fawcett berichtete, eine 19 Meter langen Schlange erlegt zu haben, blieb aber handfeste Beweise (also die Leiche) schuldig. Insbesondere bei großen Exemplaren wird die Länge auch von Zoologen oft überschätzt. Riesenanakondas spielen schon oft in weniger tiefsinnigen Action-Filmen und B-Movies eine Rolle und in Südamerika gab und gibt es etliche weitere unbestätigte Berichte von Riesenankondas sowie eine weitverbreitete Angst vor ihnen.

Dons Kommentare

Anfang März 2004 schrieb Don in der DCML: Um mehr über den Schatz zu lesen, sucht einfach mal im Internet nach Percy Fawcett – er war das lebende Vorbild sowohl für Professor Challenger (aus Conan Doyles The Lost World) als auch für Indiana Jones. Wie immer basieren all meine historischen Fakten auf wahren Legenden, echten Ereignissen und wirklich existierenden Personen.

Am 26. April 2004 sagte er zum neuen Titel: Ich habe mich entschieden, ihr jetzt den Titel The Magnificent Seven (Minus Four) Caballeros zu geben. Der alte Titel [The Three Caballeros and the Mines of Fear] war ein Wortspiel, das außer im englischen in keiner anderen Sprache funktioniert hätte, das wäre dann so, als würde ich der Geschichte gar keinen Titel geben und die Übersetzer könnten sich selbst welche ausdenken, was ich nicht möchte, da die Storytitel mir sehr wichtig sind.

Barks-Reminiszenzen (und andere)

Derer gibt es hier so einige, meist an Abenteuergeschichten:

  1. die Geschichte ist logischerweise die Fortsetzung zu Die drei Caballeros von Rosa selbst
  2. die Neffen erinnern an die Rettung von Fort Entenhausen aus Reif fürs Fähnlein Fieselschweif
  3. Donald erklärt bald darauf, Das Geheimnis von El Dorado schon gelüftet zu haben
  4. und auch den Fund des Goldes der Inkas kann er, sowohl bei Barks (BLOD 16) als auch bei Rosa, vorweisen
  5. als nächstes verweist Donald auf die Saurier aus Das verbotene Tal (BLDD 22)
  6. es folgt Der verlorene Zehner (BLOD 6), in dem die Ducks Atlantis entdeckten, das Fawcett irrtümlicherweise in Südamerika vermutete
  7. schließlich erklärt er noch, er habe Die Schatzkammern König Salomos (BLOD 13) schon mit Onkel Dagobert gefunden

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Letzte Änderung am 18.08.2010