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Arne Voigtmann

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Das Schlaue Buch - Geschichte - Historische Persönlichkeiten

Drake, Sir Francis


(Bildquelle: Sir Francis Drake)

Francis Drake wurde um 1540 (da streiten sich die Experten) in Crowndale, Devonshire, als Sohn eines Pächters geboren. John Hawkins, der den englischen Sklavenhandel leitete und sein Vetter war, bildete ihn zum Kapitän aus, nachdem er zuerst Werftarbeiter, dann Matrose war.

Als Erstes nahm er an einer Expedition zur afrikanischen Guineaküste teil. Weitere Expeditionen nach Afrika und Südamerika fanden statt.

1572 bekam er sein erstes eigenes Kommando: Er plünderte die Stadt Nombre de Dios in der Karibik. Seine Beute hatte einen Gesamtwert von 40.000 Pfund.

Am 13.12.1577 brach er mit fünf Schiffen und 160 Mann Besatzung von Plymouth aus zu einer Weltumseglung auf. Er sollte den sagenumwobenen und damals unvorstellbar groß vermuteten Südkontinent "Terra Australis" erforschen, der auf der pazifischen Seite der Magellanstraße vermutet wurde. Drake umsegelte Afrika, passierte die Kapverdischen Inseln und lag zwei Monate vor Port San Julián vor Anker, wo es ihm gelang, eine Meuterei im Keim zu ersticken. Mit nur drei Schiffen wurde die Reise fortgesetzt. Ein Sturm verstreute die drei Schiffe. Eines sank, eines suchte vergebens nach dem Flaggschiff der Flotte und kehrte um, und nur die "Golden Hind" mit Drake an Bord fuhr weiter. Das Schiff wurde nach Süden getrieben und erreichte Kap Hoorn. Als Drake feststellte, dass sich an die Magellanstraße nicht der vermutete neue Kontinent anschloss, sondern nur Feuerland und einige andere Inseln, segelte er entlang der chilenischen Küste nach Norden und plünderte unterwegs spanische Städte, die ungeschützt waren, weil sie nicht mit feindlichen Schiffen rechneten. Drake eroberte 600.000 Pfund in Edelmetallen.

Am 17. Juni 1579 ging er Nahe des heutigen San Francisco vor Anker (er nannte die Gegend "New Albion"), baute ein Fort, ließ sein Schiff ausbessern und hinterließ eine Messingplatte zum Zeichen seines Besitzanspruchs. Er segelte die Gumpe flussaufwärts und errichtete seinen Vorposten auf dem Hügel, der später als Glatzenkogel bekannt wurde und auf dem heute der Geldspeicher des Milliardärs Dagobert Duck steht (Seine Majestät Dagobert I.).

Ende Juli segelte er weiter nach Westen, passierte die Marianen und die Philippinen und steuerte die Molukken an, wo er Gewürznelken einlud. Ein Teil seiner Ladung ging allerdings verloren, als er kurz darauf auf ein Riff auflief. Die nächste Station war Java, wo er im Juni 1580 wieder abfuhr und Kurs auf den Heimathafen Plymouth nahm, wo er am 26.09.1580 wieder ankam. Für seine Verdienste wurde Drake von Queen Elizabeth I. zum Ritter geschlagen und durfte sich fortan »Sir Francis Drake« nennen. Sein Flaggschiff, die »Golden Hind« zum Nationaldenkmal erklärt.

1585 gelang ihm ein weiterer Schlag gegen die Spanier: Er eroberte Santiago, Cartagena, Santo Domingo und Saint Augustin und fügte der spanischen Flotte im Jahre 1587 schwere Verluste in Gestalt von 30 Schiffen zu.

Die spanische Armada, die als unbesiegbar galt und beim Verlassen Lissabons im Mai 1588 130 Schiffe umfasste, nahm Kurs über den Ärmelkanal nach England. Die meisten Schiffe erreichten Dover, doch war bereits ein Großteil des Vorrats an Kanonenkugeln aufgebraucht, da unterwegs immer wieder englische Schiffe (erfolglos) versucht hatten, die Spanier aufzuhalten. Die Briten, darunter Vizeadmiral Drake und sieben weitere Commodores schickten insgesamt acht Brander los, mit Pech gefüllte Boote, die in Brand gesetzt wurden und quasi kamikazeähnlich die Angreifer bombardierten. Da es sich bei diesen Brandern um große Kriegsschiffe handelte, die geopfert wurden, waren die spanischen Pinassen, die die Brander eigentlich ablenken sollten, damit überfordert. Sechs der Brander erreichten die Armada und stifteten Panik. Die Spanier flohen kopflos aufs Meer. Da Gegenwind herrschte, wagte die Flotte den Umweg um die britischen Inseln, was ihnen mehr Verluste als der eigentliche Kampf einbrachte. Nur die Hälfte der Schiffe und ein Drittel der Besatzungen erreichte Lissabon wieder.

Als er 1595 erneut mit seinem Lehrmeister John Hawkins in die Karibik fuhr, erkrankte er und verstarb im Januar 1596 vor Portobello im heutigen Panama. Sein Vetter und viele weitere Expeditionsteilnehmer folgten ihm.

(Textquelle)

(av)


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Letzte Änderung am 28.06.2006